Die Arbeitswelt der Zukunft und wie Audi sie gestaltet

Chancen und Herausforderungen von New Work

19.08.2022 Lesezeit: 4 min

Frau sitzt entspannt mit Laptop und Kaffeetasse auf einem niedrigen Aktenschrank
©Westend61 - stock.adobe.com

New Work soll die Arbeitswelt besser machen, auch bei Audi – mit modernen Arbeitsformen wie Homeoffice, agilen Teams und mehr Flexibilität. Damit New Work aber zum Erfolg wird, müssen Arbeitgeber und Mitarbeitende die Rahmenbedingungen gemeinsam festlegen und umsetzen.

Mehr Freiraum und Selbstbestimmung, ein größeres Maß an Mitsprache, mehr Sinn und Erfüllung: New Work umfasst viele Aspekte zeitgemäßer Formen der Zusammenarbeit. Im Einzelnen kann das etwa flache Hierarchien, das Arbeiten im Homeoffice oder andere Konzepte von Remote Work ebenso umfassen wie flexible Arbeitszeitmodelle, Job- und Topsharing oder agiles Arbeiten. Die Beschäftigten führen in diesem Konzept nicht länger nur Arbeitsschritte aus, die andere für sie entwickelt haben. Sie nehmen aktiv teil und gestalten die Prozesse mit. Im Gegensatz dazu steht das traditionelle Arbeitsmodell, das auf klare Hierarchien, starre Arbeitszeiten, Kontrolle und Autorität ausgelegt ist.

 

Eine sinnvolle Tätigkeit und ein Arbeitgeber, für den man gern arbeitet – dass sich diese Erwartungshaltung immer stärker verbreitet, zeigt ein Blick auf die Zahlen: 74 Prozent der Beschäftigten in Deutschland wollen laut einer Randstad-Umfrage einen Sinn in ihrer Arbeit sehen, ganz besonders die junge Generation. Gleichzeitig identifizieren sich unter den aktuellen Arbeitsbedingungen nur noch 52 Prozent mit ihrem Arbeitgeber.

Woher kommt der Begriff New Work?

Geprägt wurde der Begriff „New Work“ ab den 1970er Jahren von dem Sozialphilosophen Frithjof Bergmann (1930–2021). Eine allgemeingültige Definition von New Work existiert zwar nicht. Nach Bergmanns Überzeugung aber sollte Arbeit nichts Erzwungenes mehr sein, sondern etwas, das man macht, weil man es machen will, und nicht, weil man es muss.

 

Heute ist New Work ein Sammelbegriff, dessen Bedeutung und Interpretation sich immer wieder weiterentwickeln. Digitalisierung und Globalisierung sind in jedem Fall wichtige Triebfedern der neuen Arbeitswelt. Und auch die Corona-Pandemie hat die Entwicklung zu einer hybriden Zusammenarbeitskultur in zahlreichen Branchen und Unternehmen wie durch ein Schwungrad beschleunigt.

Arbeitnehmer_innen in Deutschland aktuell

74 %

wünschen Sinn in der Arbeit

nur noch

52 %

identifizieren sich mit dem Unternehmen

“New Work – eine Win-win-Situation”

New Work soll sowohl den Unternehmen als auch den Mitarbeitenden zugutekommen. Der Gedanke dahinter: Wenn Arbeitgeber stärker auf die individuellen Bedürfnisse ihrer Mitarbeitenden eingehen, sind diese motivierter und leistungsfähiger – und sind dadurch auch in der Lage, im Team bessere Ergebnisse zu erzielen.

 

Das renommierte Massachusetts Institute of Technology (MIT) fand schon vor der Corona-Pandemie in einer groß angelegten Studie heraus, dass manche Menschen im Homeoffice effektiver und effizienter arbeiten und sie Arbeit und persönliche Lebensumstände so oftmals besser in Einklang bringen. Für die Unternehmen wiederum wird es in Zeiten von Fachkräftemangel immer wichtiger, passende Arbeitsformen und Arbeitswelten zu schaffen, um qualifizierte Mitarbeitende für sich zu gewinnen und langfristig zu halten.

Junges Team tauscht sich in der Cafeteria aus

Die Chancen und Herausforderungen mobiler Arbeit

Ob ein digitales Meeting im Homeoffice oder Projektarbeit am Laptop unterwegs: Mobiles Arbeiten ist ein Kernelement von New Work und bietet Flexibilität für die Mitarbeitenden. Doch Teams, die sich ausschließlich virtuell austauschen, sind nicht automatisch erfolgreich.

Denn zahlreiche Untersuchungen, etwa die Studie der Management- und Technologieberatung Detecon und der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, zeigen: Anonymität, wenig Gemeinschaftsgefühl und Vertrauen, geringe Medienkompetenz und fehlende Kollaborationstools machen die Vorteile mobilen Arbeitens schnell zunichte. Heißt: Vor allem bei komplexen Aufgaben ist es förderlich, sich auch regelmäßig persönlich auszutauschen.

Hybride Arbeit soll sich im Rahmen des Projekts „Better Normal“ zum Standard im Unternehmen entwickeln.

“New Work erfordert Technik, Know-how und Leadership”

Um die Vorteile von New Work voll auszuschöpfen, braucht es neben gut ausgestatteten Heimbüros nicht nur ganz neue Arbeitswelten, sondern auch neues Know-how: technische und organisatorische Kompetenz sowie neue Leadership-Qualitäten bei den Führungskräften. New Work erfordert Vertrauen und Eigenverantwortung von jeder/jedem Einzelnen. Führungskräfte sind dabei vor allem auch als Coaches gefragt. Ein Wandel wie dieser ist für die Firmen und ihre Mitarbeitenden herausfordernd und braucht Zeit. Nicht zuletzt, weil auch fürs Arbeiten in der New-Work-Ära gilt: Ein Fokus auf die Kundenerwartungen und -wünsche bleibt für Unternehmen entscheidend, um wettbewerbsfähig zu sein.

Modernes Büro
©peshkova - stock.adobe.com

Wie Audi auf New Work setzt

Audi schaltet deshalb auf dem Weg in die Arbeitswelt der Zukunft mehrere Gänge hoch. Hybrides Arbeiten ist bei den Vier Ringen fester Bestandteil einer modernen Arbeitskultur. Die im Oktober 2022 in Kraft getretene Betriebsvereinbarung „Hybrides Arbeiten“ sieht ein hohes Maß an Flexibilität für die Mitarbeitenden vor.  Sie können ihren Arbeitsort frei wählen, eine feste Vorgabe an Präsenztagen gibt es nicht. Führungskräfte definieren gemeinsam mit den Teams, welche Aufgaben und Themen eine Präsenz vor Ort verlangen und bei welchen Terminen ein digitales Zusammenarbeiten zielführender ist. Dabei kommt es auf eine ausgewogene Balance an. Der Ausbau von Desk-Sharing, die Neugestaltung von Büroflächen sowie eine finanzielle Unterstützung für Mitarbeitende zum ergonomischen mobilen Arbeiten machen mobile und Präsenzarbeit noch besser miteinander vereinbar.

 

Auch für die Bereiche im Unternehmen, die nicht mobil arbeiten können, entwickelt Audi gemeinsam mit dem Betriebsrat konkrete Lösungen. Sie zielen unter anderem auf eine Flexibilisierung der Arbeitszeit in der Schicht für mehr Balance von Arbeits- und Privatleben, auf Teilhabe an der Digitalisierung für alle Audianer_innen sowie auf die Optimierung von Arbeitsumfeld und Ergonomie.

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