China und Nordamerika im Fokus
Alle Initiativen der Audi Agenda gelte es weltweit umzusetzen, in jeder Region mit einer spezifischen Strategie, so Döllner. „Europa ist unser Heimatmarkt, den wir weiter ausbauen und stärken wollen. Mit China verbindet uns eine lange erfolgreiche Geschichte, zusammen mit unseren Joint-Venture-Partnern nehmen wir auch im E-Zeitalter Fahrt auf. Und Nordamerika bauen wir zur starken dritten Säule aus“, erklärt der Audi CEO.
Audi richtet sein Chinageschäft neu aus
Bereits 1988 begann die Kooperation mit dem chinesischen Automobilkonzern First Automotive Works (FAW). Audi war somit der erste ausländische Premiumhersteller im Markt und zudem der erste, der sein Produktportfolio an die spezifischen Bedürfnisse der chinesischen Kundinnen und Kunden angepasst hat, etwa durch Audi Modelle mit verlängertem Radstand.
China ist mit Abstand größter Einzelmarkt für Audi. Im Jahr 2023 lieferten die Vier Ringe insgesamt 729.042 (2022: 642.548) Fahrzeuge in China aus – 13 Prozent mehr als noch im Vorjahr.
Zeit, um sich auf diesem Erfolg auszuruhen, bleibt nicht: Der chinesische Markt verändert sich aktuell in atemberaubender Geschwindigkeit. Innerhalb weniger Jahre hat sich das Land zum wichtigsten Taktgeber der weltweiten Elektromobilität und für Software im Auto entwickelt – von der Konnektivität bis zum automatisierten Fahren. Und gerade in diesen Zukunftsfeldern punkten chinesische Unternehmen mit Innovationskraft und gutem Preis-Leistungs-Verhältnis. „Wir stellen uns dem neuen Wettbewerb selbstbewusst“, sagt CEO Gernot Döllner. „Unser Anspruch ist ganz klar, in China auch bei E-Modellen wichtiger Premium-Player zu sein – so wie mit unseren Verbrennern.“
Um dieses Ziel zu erreichen, stellt sich Audi neu auf und stärkt sein Geschäft in der Region substanziell. Eine Schlüsselrolle spielen dabei die beiden Joint Ventures FAW-Volkswagen (Changchun) und SAIC Volkswagen (Shanghai).
Gemeinsam mit FAW hat Audi die Weichen für die lokale Produktion von E-Modellen auf Basis der neuen PPE für den chinesischen Markt gestellt. Der Aufbau der Fabrik des Gemeinschaftsunternehmens Audi FAW NEV Company in Changchun verläuft nach Plan. Das Werk ist auf mehr als 150.000 Fahrzeuge jährlich ausgelegt, Ende 2024 sollen die ersten E-Autos vom Band rollen. In Zukunft soll das Werk drei Modelle der Familien Audi A6 e-tron1 und Audi Q6 e-tron für den chinesischen Markt fertigen.
Darüber hinaus intensiviert Audi die Zusammenarbeit mit dem Joint-Venture-Partner SAIC. Im Kern geht es um die gemeinsame Entwicklung einer Elektroplattform, um das Angebot an intelligenten, vollvernetzten E-Autos im Markt rasch zu erweitern. Damit sollen Segmente erschlossen werden, in denen Audi in China bisher noch nicht vertreten ist. „Wir haben bei SAIC eine hohe Entwicklungsgeschwindigkeit und attraktive Rahmenbedingungen vorgefunden, weshalb wir gemeinsam mit unserem Partner Fahrzeuge entwickeln und produzieren“, so Döllner. „Die neuen Fahrzeuge werden das Beste aus zwei Welten vereinen und klare Audi Gene besitzen.“
Auch abseits dieser Initiative stärkt Audi seine Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten in China, um marktspezifische Modelle und Technologien schnell in den Markt zu bringen. Ende 2022 hat dazu das Audi China Entwicklerteam ein neues Research & Development Center in Peking bezogen, das unter anderem ein Designstudio, ein Labor für Elektronikentwicklung sowie Vorentwicklungswerkstätten umfasst. Im Fokus stehen Technologiefelder wie Smart Cockpit, Fahrerassistenz, automatisierte Fahrsysteme sowie auf die chinesischen Kundinnen und Kunden maßgeschneiderte Connectivity-Angebote. Zudem nutzt Audi in China auch Synergien innerhalb des Volkswagen Konzerns und arbeitet eng mit dem konzernweiten Softwarehub CARIAD zusammen.
Vor allem in den Bereichen Connectivity und Infotainment weitet Audi die Zusammenarbeit mit lokalen Techunternehmen und Start-ups aus. Etwa mit Tencent für die Integration von WeChat in Audi Modelle. Weitere namhafte Kooperationspartnerunternehmen sind beispielsweise Alibaba und Baidu.
„Wir wollen Nordamerika neben Europa und China als drittes Standbein stärken.“
– Gernot Döllner, Vorsitzender des Vorstands der AUDI AG
Nordamerika: Ausbau zur dritten starken Säule
Neben China ist es vor allem der US-Markt, der auf absehbare Zeit die weltweite Nachfrage nach Premium-Pkw treibt. 2023 konnte Audi in den USA einen neuen Bestwert erreichen – und die Auslieferungen um 22 Prozent auf 228.550 (2022: 186.875) Fahrzeuge deutlich steigern. Gerade die vollelektrischen Modelle waren stark nachgefragt und legten um 55 Prozent auf rund 25.000 Einheiten zu.
Audi RS 6 Avant: Kraftstoffverbrauch (kombiniert): 12,7–12,1 l/100 km; CO₂-Emissionen (kombiniert): 289–276 g/km; CO₂-Klasse: G
Audi RS 6 Avant: Kraftstoffverbrauch (kombiniert): 12,7–12,1 l/100 km; CO₂-Emissionen (kombiniert): 289–276 g/km; CO₂-Klasse: G
Das sind markante Zahlen – allerdings machen der Vergleich mit den Regionen Europa und China sowie der Blick zum Wettbewerb deutlich: In den USA und in Nordamerika hat Audi sein Potenzial noch lange nicht ausgeschöpft. „Wir wollen Nordamerika neben Europa und China als drittes Standbein stärken – und so auch global robuster werden“, so Döllner.
Wichtigster Hebel: ein attraktives, auf die Bedürfnisse des Marktes abgestimmtes Produktangebot. Döllner verweist auf zahlreiche Modellanläufe in den Jahren 2024 und 2025: „Wir stärken und verjüngen unser Portfolio substanziell. Das wird uns auch in Nordamerika Schub geben.“ Eine Schlüsselrolle spielen neue E-Modelle, den Anfang machen der Audi Q6 e-tron sowie der Audi A6 e-tron1.
Hinzu kommen neue, hocheffiziente Verbrennungsmotoren und Plug-in-Hybride auf der Premium Platform Combustion (PPC). Etwa der neue Audi Q51, dessen dritte Generation ab 2024 in die Märkte eingeführt wird. Vom Vorgänger, der seit 2016 im mexikanischen Werk San José Chiapa gebaut wird, liefen 2023 rund 175.000 Einheiten vom Band. Fast die Hälfte davon entfielen direkt auf die USA, das Premium-SUV war damit 2023 beliebtestes Audi Modell im Markt.
Damit ist die Audi Fertigung in Mexiko ein gutes Beispiel für erfolgreiche Lokalisierung: Eine Produktion nahe an den Endkundinnen und Endkunden sorgt für geringere Logistikkosten, weniger Währungsschwankungen sowie mehr Resilienz – ein zunehmend wichtiger Faktor, gerade vor dem Hintergrund geopolitischer Krisen und fragiler globaler Lieferketten. Hinzu kommen Zollvorteile: Mexiko bildet gemeinsam mit den USA und Kanada eine nordamerikanische Freihandelszone (USMCA: United States-Mexico-Canada Agreement).
„Wir bekräftigen unser Commitment zur Region Nordamerika und prüfen aktuell weitere Lokalisierungsoptionen“, erklärt Döllner und verweist dabei auf Zusammenarbeitspotenziale im Rahmen der Nordamerika-Strategie des Volkswagen Konzerns – auch in Themenfeldern wie beispielsweise Batteriefertigung und Ladeinfrastruktur. „Mit der Umstellung auf BEV-Fahrzeuge bietet sich in Nordamerika eine einzigartige Chance“, so Döllner. Diese gilt es konsequent zu nutzen. „Wir arbeiten mit Hochdruck an den notwendigen strategischen Weichenstellungen, um den Markt optimal zu erschließen.“
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