Jeder Mensch hat Recht
Die konsequente Achtung der Menschenrechte entspricht dem Selbstverständnis von Audi. Deshalb ist sie in den Audi Verhaltensgrundsätzen (Code of Conduct) verankert, die verbindlich für alle Audi Beschäftigten gelten. Es ist eine Verpflichtung, für diese Rechte einzutreten. „Wir müssen konsequent sicherstellen, dass wir die Achtung der Menschenrechte in allen Prozessen berücksichtigen. Unser Compliance-Management-System (CMS) hilft uns bei der systematischen Umsetzung“, meint Jasmin Lotze. Audi steuert das Thema Wirtschaft und Menschenrechte aus der Compliance-Abteilung heraus – mit vielen Schnittstellen in das gesamte Unternehmen. Wichtige Bausteine des Compliance-Management-Systems sind beispielsweise die Schaffung und Förderung einer Compliance- und Integritätskultur, Risikoanalysen und die Sensibilisierung von Mitarbeitenden und Partnern mittels Trainings.
Priorisierung nach Risiken
„Tatsächlich beinhaltet der Begriff ‚Menschenrechte‘ eine Fülle an Themen, beispielsweise das Recht auf Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz, das Recht, nicht diskriminiert zu werden, aber natürlich auch das Verbot von Kinder- und Zwangsarbeit“, sagt Jasmin Lotze.
Die global agierende Automobilindustrie gilt als Branche mit hohen menschenrechtlichen Risiken. Daher beteiligt sich Audi aktiv im „Branchendialog Automobilindustrie zur Achtung der Menschenrechte entlang der globalen Liefer- und Wertschöpfungsketten“ im Rahmen des Nationalen Aktionsplans für Wirtschaft und Menschenrechte (NAP) der Bundesregierung – gemeinsam mit Vertretern aus Wissenschaft, Politik und Zivilgesellschaft. Beispielsweise wurden in dessen Rahmen gemeinsam branchenspezifische Handlungsanleitungen zu den Kernelementen menschenrechtlicher Sorgfaltspflichten erarbeitet, welche auf der Website des BMAS veröffentlicht sind. Audi setzt nicht nur intern hohe Standards, sondern arbeitet auch entlang der Wertschöpfungskette an der Einhaltung von Werten und Prinzipien.
Ein gemeinsames Wertesystem leben
Audi steht für Vorsprung durch Technik. Anspruch des Unternehmens ist, auch in gesellschaftlichen Fragen Vorreiter zu sein. Das heißt: nachhaltig agieren, einwirken, Dinge zum Guten hin verändern, Sorgfalt leben. In Zeiten der Globalisierung und einer stetig komplexer werdenden Lieferkette beeinflusst das Unternehmen die Arbeitsbedingungen von Beschäftigten weltweit. Sarah Schwellinger, zuständig für die Einhaltung der Nachhaltigkeitskriterien in der Lieferkette bei Audi, sagt: „Auf alle Menschen, die in der Lieferkette beteiligt sind, deren Arbeit, Leben und Familien, haben wir meist indirekten, teils sogar direkten Einfluss. Damit möchten wir verantwortungsvoll umgehen und positive Spuren hinterlassen.“
Die Herausforderungen in der Lieferkette sind groß: Mehr als 14.000 direkte Lieferanten aus mehr als 60 Ländern der Welt müssen in einem gemeinsamen Wertesystem integriert und gemanagt werden. Der Code of Conduct für Geschäftspartner des Volkswagen Konzerns fasst dabei zusammen, welche Erwartungen wir an unsere Partner stellen.
Ganzheitliche Nachhaltigkeit als Leitprinzip
Zentrales Instrument zur Überprüfung dieser Erwartungen ist das 2017 eingeführte „Sustainability-Rating“ (S-Rating); seit 2019 Pflicht im gesamten Volkswagen Konzern. Es prüft das Nachhaltigkeitsverhalten der direkten Geschäftspartner in der Lieferkette mit Blick auf Risiken bei Menschenrechten, Arbeitssicherheit und Umweltschutz. Betriebe müssen offizielle Richtlinien erarbeiten, diese im Unternehmen verankern und an die Mitarbeiter kommunizieren. Fällt ein potenzieller Lieferant durch das Raster des Ratings, hat er die Möglichkeit, seine Standards innerhalb eines definierten Zeitraums zu optimieren.
Wenn beispielsweise im Rahmen einer Vor-Ort-Überprüfung festgestellt wird, dass im Brandschutz keine Vorkehrungen getroffen wurden, Feuerlöscher defekt oder falsch montiert waren oder die Fluchtwege versperrt sind, führt dies zu einem negativen Rating. „Das ist keine Kleinigkeit, sondern gefährdet im Ernstfall Menschenleben“ so Sarah Schwellinger. Gefahrenquellen wie diese müssen umgehend beseitigt werden. Dafür ist ein entsprechender Nachweis zu erbringen. Gelingt die Behebung dieser Mängel nicht, beendet Audi die Zusammenarbeit mit dem Lieferanten. „Es geht nicht nur darum, Probleme aufzudecken, sondern diese auch gemeinsam zu lösen“, stellt sie klar.
Missstände gemeinsam bekämpfen
Menschenrechte konsequent in der Lieferkette zu verankern, erfordert starke Allianzen und die Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen, der Zivilgesellschaft und Rechteinhabern.
So ist Audi Mitglied in der Global Battery Alliance, die sich beispielsweise mit dem Schutz von Menschenrechten beim Abbau von Batterie-Rohstoffen befasst. Schließlich ist die Automobilindustrie weltweit abhängig von Rohstoffen wie Bauxit, Lithium oder Kupfer, die unter anderem in Regionen mit schwacher staatlicher Regulierung abgebaut werden. In einem Verbund namhafter Unternehmen werden Lösungen erarbeitet und Maßnahmen beschlossen, die nur gemeinsam umgesetzt werden können. „Wichtig ist, dass in diesen Initiativen auch Betroffene oder deren Vertreter präsent sind“, erläutert Sarah Schwellinger. „Am Ende des Tages müssen sich unsere Aktivitäten darauf fokussieren, die Stimmen der Menschen, deren Rechte von unseren Aktivitäten beeinflusst werden, zu hören und in unsere Prozesse einzubinden.“ Des Weiteren ist Audi Teil der Aluminium Stewardship Initiative (ASI). Auch hier tragen die Mitglieder unter anderem Sorge für die Achtung der Menschenrechte entlang der Wertschöpfungsketten. „Bei ASI sind Vertreter indigener Völker ein fester Bestandteil der Organisationsstruktur. Aber auch der Austausch mit Gewerkschaftsvertretern spielt eine wichtige Rolle,“ erzählt uns Sarah Schwellinger.
Und in Zukunft?
Gerade im letzten Jahrzehnt haben Staaten weltweit auf die Leitprinzipien der Vereinten Nationen reagiert und strengere Regularien für Unternehmen erlassen. In Deutschland gibt es inzwischen das Lieferkettensorgfaltspflichtengestz. Und auch die EU plant ein ähnlich gestaltetes Lieferkettengesetz
Dass all diese Maßnahmen zur Achtung der Menschenrechte im Rahmen unternehmerischer Verantwortung dauerhaftes und beharrliches Engagement erfordern, ist Jasmin Lotze bewusst: „Als global agierendes Unternehmen müssen wir selbstverständlich darauf achten, in unserem eigenen Wirkungsbereich Prozesse so zu gestalten, dass sie mit den internationalen Konventionen zum Schutz der Menschenrechte in Einklang sind. Letztlich geht es immer darum, den Menschen und die Achtung seiner Rechte in den Mittelpunkt zu stellen.“
Bei potenziellen unternehmerischen Menschenrechtsverletzungen ist bei Audi insbesondere das Hingweisgebersystem der zentrale Eingangskanal unseres Beschwerdeverfahrens. Dort werden die Fälle den entsprechenden Prozessen zugeordnet und bearbeitet:
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