Nachhaltig damals wie heute: „Audi geht den richtigen Weg.“
Es ist kurz vor 17 Uhr und die letzten Gäste verlassen langsam das Gebäude. Ein Gebäude, dessen vollverglaste Fassade an die Jahresringe eines Baustammes erinnert. Es symbolisiert Dauer und Wandel, Tradition und Fortschritt: das Audi museum mobile in Ingolstadt. Hier treffen sich Felix Neureuther, Audi Markenbotschafter und ehemaliger Skirennläufer, und Rüdiger Recknagel, Leiter Umweltschutz für den Audi Konzern, um miteinander über Nachhaltigkeit zu sprechen.
Felix, Rüdiger, man sieht euch die Begeisterung für die historischen Audi Modelle an. Fahrt ihr gern Auto?
Felix Neureuther: Sehr gerne! Ich habe mich schon von klein auf für Autos begeistert und kann mich sogar noch genau an den alten weißen Audi 100 meiner Großeltern erinnern. Den Geruch dieses Fahrzeugs habe ich immer noch in der Nase – und den fand ich schon als kleiner Junge cool.
Rüdiger Recknagel: Für mich war und ist Autofahren ein besonderes Erlebnis. Vor allem aber natürlich Audi fahren. Das Fahrgefühl ist einfach etwas Besonderes. Das Beste für mich ist, im Winter mit dem quattro Antrieb unterwegs zu sein: Wenn du das einmal erlebt hast, wie du bei Eis ohne Probleme auf den Berg kommst, dann willst du nichts anderes mehr.
Felix Neureuther: Das kann ich nur bestätigen. Dieses Erlebnis, im Winter mühelos die Passstraßen hochzufahren, während die anderen umständlich Schneeketten anlegen müssen, das ist Wahnsinn!
Vorbei am Audi 100 C3 (1982) und Audi A6 Avant e-tron concept (2022)1 : Felix Neureuther und Rüdiger Recknagel schlendern durch die Aerodynamik-Ausstellung des Audi museum mobile, setzen sich schließlich in den Audi A2 1.2 TDI (2002), der bei Felix eine weitere Erinnerung an den Audi 100 wachruft. Mit einem schelmischen Grinsen erzählt er:
„Als ich zehn Jahre alt war, durfte ich den Audi 100 auf dem Schoß von meinem Opa sogar mal selbst lenken. Das war unfassbar. Ein absolutes Highlight.“
Felix, du hast mittlerweile selbst drei Kinder. Welche Rolle spielen sie bei deinem Einsatz für Nachhaltigkeit?
Felix Neureuther: Eine große Rolle! Wenn du eigene Kinder hast, verändert sich die Sichtweise auf Nachhaltigkeit noch einmal deutlich. Du lebst ja nicht mehr nur für dich, sondern du versuchst alles zu tun, damit es den nächsten Generationen gut gehen wird. Die Relevanz von Nachhaltigkeit wird einem mit Kindern viel bewusster.
Rüdiger Recknagel: Dass Nachhaltigkeit extrem wichtig ist, ist meine innere, persönliche Überzeugung, und das ist sie auch schon immer gewesen. Genauso bei Audi: Nachhaltigkeit ist Teil unserer DNA. Schauen wir uns nur das Fahrzeug an, in dem wir gerade sitzen. Der Audi A2 war ein absoluter Meilenstein der Aerodynamik. Er ist das weltweit erste viertürige Dreiliterauto und hat einen cW-Wert2 von nur 0,25. Im Jahr 2002, als das Auto erstmals gebaut wurde, spielte Nachhaltigkeit in der breiten Öffentlichkeit noch keine große Rolle, aber Audi hatte die Wichtigkeit damals schon erkannt.
Dass Audi schon früh auf neue Antriebstechnologien gesetzt hat, beweist auch das nächste Fahrzeug auf der Tour durch das Audi museum mobile: der Audi A4 Avant duo. Im Jahr 1997 gebaut, war er das erste europäische Hybridfahrzeug in Kleinserie. Die Batterie ließ sich ganz einfach an der Haushaltssteckdose laden und rein elektrisches Fahren war bis zu einer Geschwindigkeit von 80 km/h möglich. Zudem verbaute Audi schon damals fortschrittliche Technik zur Rekuperation: Bewegungsenergie – beispielsweise durch das Bremsen – konnte in elektrische Energie umgewandelt werden, was wiederum die Energieeffizienz des Fahrzeugs steigern und damit die Umweltauswirkungen im Fahrbetrieb reduzieren konnte.
1997 war ein Hybridfahrzeug eine visionäre Idee – heute ist E-Mobilität ein zentraler Baustein der Audi Strategie. Rüdiger, wie wird es in der Zukunft weitergehen?
1997 war ein Hybridfahrzeug eine visionäre Idee – heute ist E-Mobilität ein zentraler Baustein der Audi Strategie. Rüdiger, wie wird es in der Zukunft weitergehen?
Rüdiger Recknagel: Unsere Zukunft ist elektrisch. Das gilt sowohl für unsere Produkte als auch für die Produktionsstandorte. Bereits heute fertigen wir an fast allen europäischen Audi Standorten vollelektrische Modelle. Bis Ende des Jahrzehnts sollen alle Audi Werke weltweit mindestens ein E-Modell produzieren.
Fahrt ihr beide auch Elektromodelle?
Felix Neureuther: Ich fahre tatsächlich sowohl Verbrenner als auch Elektro. Beides macht total Spaß, beides hat seinen Reiz. Aber beim Audi SQ8 Sportback e-tron3 geht einfach mein Extremsportler-Herz auf. In dem Auto auf das Gas zu drücken und die enorme Beschleunigung zu spüren – das ist einfach unbeschreiblich.
Rüdiger Recknagel: Ich fahre schon seit Jahren nur noch elektrisch. Wie Felix schon gesagt hat, der Fahrspaß, die Beschleunigung – das ist atemberaubend. Aber darüber hinaus bietet Elektromobilität auch die effizienteste Form des Antriebs. Sie ermöglicht uns klimaneutrale, individuelle Mobilität und gleichzeitig Fahrspaß, ohne dabei auf etwas verzichten zu müssen.
Felix Neureuther und Rüdiger Recknagel spazieren weiter durch die Ausstellung. Die Vielzahl an Exponaten lässt die Vergangenheit lebendig werden und bietet gleichzeitig einen Blick in die Zukunft. Sie stehen vor dem Audi A6 Sportback e-tron4 – ein Leuchtturm in puncto Aerodynamik. Unter anderem durch die Luftwiderstandsoptimierung ist das E-Fahrzeug der effizienteste aktuell erhältliche Audi in Serie und mit einem cW-Wert2 von 0,21 Spitzenreiter in seinem Fahrzeugsegment.
Unsere elektrisch angetriebenen Modelle zeigen, wie Audi nachhaltige Mobilität heute und in Zukunft sieht. Was tut Audi denn aktuell schon, um seine Fahrzeuge umweltschonender zu gestalten?
Rüdiger Recknagel: Da gibt es viele Beispiele! Um gleich beim neuen Audi A6 Sportback e-tron4 zu bleiben: Wir denken Nachhaltigkeit über den gesamten Produktlebenszyklus hinweg. Schon bei der Entwicklung spielt sie eine zentrale Rolle, wie wir an der herausragenden Aerodynamik dieses Modells sehen können. Modernste Fertigungstechnologien sorgen auch bei der Produktion für hohe Effizienz. Das Fahrzeug wird in unserem Stammwerk in Ingolstadt bilanziell CO₂-neutral5 produziert. In Teilen des Interieurs und Exterieurs kommen Rezyklate zum Einsatz, und Türen sowie Klappen bestehen zu großen Teilen aus Aluminium. Dadurch ist das Fahrzeuggewicht niedriger, was wiederum den Energieverbrauch während der Fahrt senkt.
Über die Interviewpartner
Felix Neureuther
Felix Neureuther (* 1984) ist ein ehemaliger deutscher Skirennläufer und zählt zu den erfolgreichsten deutschen Athleten im alpinen Skisport. Er nahm an drei Olympischen Winterspielen teil, holte fünf Weltmeisterschaftsmedaillen und beendete seine Karriere 2019. Heute ist er TV-Experte und Sportkommentator sowie seit 2020 Markenbotschafter für Audi, wo er sich für Elektromobilität sowie seit 2021 als Kuratoriumsmitglied der Audi Stiftung für Umwelt für Nachhaltigkeitsthemen einsetzt. Auch privat engagiert sich Neureuther intensiv für den Umweltschutz, indem er sich für Projekte in den Bereichen Naturschutz, Klimaschutz und gesunde Lebensweise starkmacht.
Rüdiger Recknagel
Rüdiger Recknagel ist Leiter Umweltschutz für den Audi Konzern und seit mehreren Jahren Geschäftsführer der Audi Stiftung für Umwelt. In dieser Rolle setzt er sich für die Entwicklung und Förderung von nachhaltigen Technologien und Umweltschutzprojekten innerhalb des Unternehmens ein. Unter seiner Führung hat Audi das Umweltprogramm Mission:Zero ins Leben gerufen, das alle Maßnahmen zur Reduzierung von CO₂-Emissionen, zur Ressourcenschonung und zum Schutz biologischer Vielfalt an den Audi Standorten und in der Fahrzeugproduktion bündelt.
Und wie wird Audi in der Zukunft auf eine nachhaltige Produktion setzen?
Rüdiger Recknagel: Für die Produktion der Zukunft haben wir eine klare Strategie: die Audi 360factory. Mithilfe von neuen Technologien und Konzepten bauen wir eine vollvernetzte Produktion auf. Effizienz und Nachhaltigkeit haben wir dabei immer im Blick.
Der Weg, den wir dabei beschreiten, ist selbst nachhaltig: Wir setzen auf Bestehendes und transformieren unsere weltweiten Standorte von innen heraus. Darüber hinaus reduzieren wir konsequent die Umweltauswirkungen unserer Produktionswerke. Anfang 2025 werden alle Audi Werke bilanziell CO₂-neutral5 fertigen. Danach ist aber lange nicht Schluss. Wir werden in Zukunft zum Beispiel noch stärker die Eigenerzeugung von regenerativer Energie an unseren Standorten vorantreiben.
Eine zentrale Rolle bei all unseren Zielen spielen neue Technologien wie Machine Learning und künstliche Intelligenz. Natürlich setzen wir das aber bereits heute ein – aktuell haben wir in der Produktion und der Logistik über 100 KI-Anwendungsfälle. Beispielsweise nutzen wir eine bildverarbeitende KI, um Aufkleber an Fahrzeugen in der Montage zu überprüfen. Dazu zählen Klebeschilder, die die geeigneten Kraftstoffe oder die Anbringung von Kindersitzen anzeigen. Eine Kamera erfasst die Bilder, während die KI im Hintergrund überprüft, ob etwa das Label am richtigen Bauteil angebracht ist und ob die Position stimmt. In Zukunft können wir mithilfe solcher Technologien unsere Abläufe in den Werken noch effizienter gestalten. Da sehe ich riesiges Potenzial.
Felix, wie siehst du als Audi Markenbotschafter diesen Weg zu einer nachhaltigeren Produktion?
Felix Neureuther: Audi geht hier aus meiner Sicht genau den richtigen Weg. Dieses fortschrittliche Denken, gepaart mit dem Einsatz für die Umwelt, hat mich an Audi schon immer fasziniert. Sich einzusetzen und anzustrengen wird stets belohnt, das hat sich während meiner Sportlerkarriere mehrfach bewiesen. Genau deswegen bin ich auch Audi Markenbotschafter – dieser bedingungslose Einsatz verbindet mich mit Audi seit vielen Jahren. Audi ist für mich Familie.
Apropos Familie: Wie setzt ihr euch in euren eigenen Familien für eine nachhaltigere Zukunft ein?
Felix Neureuther: Nachhaltig zu leben ist bei uns zu Hause Normalität. Wir haben unser Haus so gebaut, dass wir mithilfe von zum Beispiel einer Photovoltaikanlage ziemlich autark und möglichst nachhaltig wohnen können. Auch unseren Kindern versuchen wir mitzugeben, nachhaltige Entscheidungen zu treffen: den Wasserhahn zudrehen, das Licht ausmachen, den Müll getrennt in Mülleimern entsorgen. Es geht eigentlich um normale, kleine Dinge. Und wenn jeder eine Kleinigkeit verändert, schaffen wir Großes.
Rüdiger Recknagel: Da bin ich ganz bei Felix. Es geht darum, dass jeder in seinem Bereich die Dinge verändert, die er beeinflussen kann – privat oder im Unternehmen. Privat versuche ich täglich zusammen mit meiner Familie einen persönlichen Beitrag zu leisten, egal ob groß oder klein. So beziehen wir etwa Grünstrom und ich habe, wie Felix, eine Photovoltaikanlage mit Speicher installiert.
Besonders stolz bin ich aber auf unsere kleine Streuobstwiese hinter dem Haus, die nicht nur alte Obstsorten erhält, sondern auch der Artenvielfalt zugutekommt. Und bei Audi wissen wir, dass wir mit einer nachhaltigeren Produktion einen großen Unterschied machen können – und genau hier kommt die Audi 360factory wieder ins Spiel: Neben der Dekarbonisierung der Produktionsprozesse arbeiten wir auch an einer zirkulären Produktion, bei der eingesetzte Ressourcen im Kreislauf geführt werden. Eines unserer Ziele ist es, den ökologisch gewichteten Wasserbedarf6 an unseren Standorten bis 2035 im Vergleich zum Basisjahr 2019 zu halbieren. Außerdem setzen wir uns für den Erhalt der biologischen Vielfalt ein. Dazu gestalten wir unsere Werkflächen naturnah, um Lebensräume für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten zu schaffen. Unser eigens entwickelter Biodiversitätsindex hilft uns dabei, Fortschritte zu messen und die Artenvielfalt gezielt zu fördern.
Felix Neureuther und Rüdiger Recknagel gehen langsam zum Ausgang des Audi museum mobile. Auf dem Weg bleibt Felix vor einem für ihn ganz besonderen Fahrzeug stehen und seufzt …
Felix Neureuther: Ach, der Urquattro. Das ist für mich die Mutter aller Fahrzeuge und so eine Revolution bei Audi. Ohne den Urquattro würde Audi nicht das sein, was es heute ist. Sehe ich das richtig, Rüdiger?
Rüdiger Recknagel: Ja, absolut. An diesem Fahrzeug wird einfach deutlich, dass Fortschritt in den Genen von Audi steckt – schon immer. Und genau diesen Fortschritt und unser Know-how setzen wir ein, um auch beim Thema Nachhaltigkeit unsere Ziele zu erreichen.