Audi geht mit Mixed Reality neue Wege in der Kommunikation
Marcel Hardetzki steht in einem vermeintlich leeren Raum. Der Pressesprecher für den Audi A8 beginnt, über die verschiedenen technologischen Aufwertungen des Audi Flaggschiffs zu referieren. Die anwesenden Journalisten, Blogger, Influencer und PR-Manager aus 14 Ländern hören aufmerksam zu. Plötzlich erscheint auf den zuvor ausgehändigten Smartphones neben Hardetzki der Audi A8 in voller virtueller Größe. Noch während der Pressesprecher den Plug-in-Hybrid-Antriebsstrang des Audi A8 60 TFSIe quattro erklärt, verschwindet die virtuelle Aluminiumhaut und das virtuelle Exponat on air gibt den Blick auf die gerade angesprochene Komponente frei.
Audi A8 L 60 TFSI quattro: Kraftstoffverbrauch (kombiniert): 10,8–10,7 l/100 km; CO₂-Emissionen (kombiniert): 248–246 g/km; CO₂-Klasse: G
Audi A8 L 60 TFSI quattro: Kraftstoffverbrauch (kombiniert): 10,8–10,7 l/100 km; CO₂-Emissionen (kombiniert): 248–246 g/km; CO₂-Klasse: G
Anschauliche Technologie dank Mixed Reality
„Wir sehen uns in der Verantwortung, dass unsere Technologiekommunikation mehr denn je unserem Markenclaim Vorsprung durch Technik in vollem Umfang gerecht werden muss“, sagt Marjan Blazevski, der bei Audi für die Koordination technischer Visualisierungen zuständig ist. „Die Visualisierungen erarbeiten wir gemeinsam mit der Technischen Entwicklung auf der Grundlage von CAD-Dateien.“ Auf diese Weise lassen sich die Besonderheiten des Fahrwerks oder die digitalen Matrix LED-Scheinwerfer im Audi A8 als Explosionsdarstellung jeweils im Maßstab 1 : 1 darstellen. So wird in jeder Umgebung die Technik sicht- und erlebbar, die ansonsten beim Blick auf das reale Fahrzeug verborgen bleibt. Ein Umgebungslichtsensor sorgt dafür, dass sich das Licht in den Oberflächen des angezeigten 3D-Objekts spiegelt. Auf diese Weise gelingt es, die Objekte noch echter darzustellen – eine bisher nie da gewesene Mixed Reality.
Inhaltliche Tiefe im neuen Reality-Format
„Diese muss aber innovativ präsentiert werden, um sich damit wirkungsvoll in der Wahrnehmung zu differenzieren“, sagt Audi Kommunikationschef Dirk Arnold. „Ein Ansatz, der einhergeht mit unserem kommunikativen Strategiewechsel, nämlich durch eine fokussierte themenzentrierte Ausrichtung die Unternehmensreputation bestmöglich zu stärken.“
Smartphone und Tablet statt VR-Brille
Das neue digitale Kommunikationsformat verbindet neueste Technologien, um gleich mehrere Exponate virtuell, raumfüllend per Klick an jedem beliebigen Ort im Maßstab 1 : 1 darzustellen. Spezielle Brillen sind für diese neue Form, Technologie anschaulich darzustellen, nicht nötig. Hinter dem virtuellen Exponat on air steckt komplexe Kamera-, Tracking- und Regietechnik. Tracking, 3D-Echtzeit-Rendering und Recording werden dann von einem iPhone 13 Pro umgesetzt. Zur Content-Steuerung kommt zusätzlich ein iPad zum Einsatz. Die Innovation steckt also im Zusammenspiel mehrerer Technologien und deren Umsetzung – vor allem in der Kombination von Mixed-Reality-Algorithmen und präzisen CAD-Dateien, die zuvor von der Technischen Entwicklung erarbeitet wurden.
Hoher Nutzwert für Journalisten und Kreative
Ein 5-Kern-Grafikprozessor stellt 3D-Daten mit insgesamt mehreren Millionen Polycounts an Objektinformationen zuverlässig dar. Abhängig von der Kameraposition des iPhones lässt sich das gewählte 3D-Objekt aus exakt der gewählten Position hochauflösend darstellen. Parallel zum Tracking und Rendering nimmt das System das fertig produzierte Kamerabild ohne weiteren Aufwand auf. Sobald der Betrachter das Recording stoppt, ist der gedrehte „Take“ automatisch als Video gespeichert und lässt sich direkt für weitere Anwendungen nutzen. Medienschaffende können das Kamerabild für klassische 16 : 9-Produktionen im Landscape Mode oder auch für Social-Media-Formate im Portrait Mode produzieren.
Die Premiere des virtuellen Exponats on air im Rahmen der A8-Präsentation in München war jedenfalls ein voller Erfolg. Für Audi Bewegtbildexperten Andreas Benz bietet dieses Format eine Vielzahl von Vorteilen: „Komplexe Technik lässt sich einfach und anschaulich erklären. Das Format spart Zeit, da Postproduktionen entfallen und Beiträge sich ohne vorhandenes Exponat produzieren lassen. Die benötigte Hardware ist überschaubar und das Format kann an Orten genutzt werden, an denen sonst kein Exponat stehen kann.“
Unlimitierter weltweiter Einsatz der Mixed-Reality-Technologie
Mit dem virtuellen Exponat on air ist eine hochwertige und flexible Darstellung technologischer Details ortsunabhängig möglich. Im Vergleich zu realen Exponaten entfallen sämtliche Transport-, Lager-, Entsorgungs- und Aufbaukosten. Die Digitalisierung ermöglicht einen quantitativ unlimitierten Einsatz weltweit. Darüber hinaus sind Darstellungsformen möglich, die sich mit realen Exponaten nicht umsetzen lassen. Und schließlich können Journalisten und Kommunikatoren das Format ohne zusätzlichen Aufwand für ihre Produktionen nutzen.