Finanzielle Highlights und Ausblick

Starke Marken, starke Performance: Ein Überblick über die Spitzenkennzahlen des Audi Konzerns, die Einordnung des Geschäftsjahres und freiwillige Angaben gemäß der EU-Taxonomie-Verordnung.

16.03.2023 Lesezeit: 5 min

Downloads: Schnellzugriff auf die Zahlen

Einordnung der Kennzahlen und Ausblick

Der Audi Konzern hat das Geschäftsjahr 2022 mit einem Rekordergebnis abgeschlossen und seine Entwicklung zu einem führenden Anbieter vernetzter und vollelektrischer Premiummobilität vorangetrieben. Jürgen Rittersberger, Vorstand für Finanz, Recht und IT, ordnet die Kennzahlen ein.

„2022 hat eindrucksvoll gezeigt: Unsere Markengruppe ist robust und profitabel!“

Jürgen Rittersberger, Vorstand für Finanz, Recht und IT, AUDI AG

Audi Konzern 2022 – Kennzahlen im Überblick

Audi Konzern 2022

Januar bis Dezember 2022

Auslieferungen

1,6

Mio.

Umsatzerlöse

61,8

Mrd. EUR

Kapitalrendite

(Return on Investment)

22,2

Prozent

Operatives Ergebnis

7,6

Mrd. EUR

Operative Umsatzrendite

(Return on Sales)

12,2

Prozent

Netto-Cashflow

4,8

Mrd. EUR

Ausblick: Geschäftsjahr 2023

Erwartete Entwicklung der Spitzenkennzahlen der Markengruppe Progressive –

Audi, Bentley, Lamborghini und Ducati

  Ist 2022 Prognose 2023 Strategische Ziele
Auslieferungen Automobile
der Markengruppe Progressive
an Kund_innen1
1,6 Mio. Fzg.

zwischen 1,8 und 1,9 Mio. Fzg.

 
Umsatzerlöse

61,8 Mrd. EUR

zwischen 69 und 72 Mrd. EUR

 

Operative Umsatzrendite
(RoS)

12,2 %

zwischen 9 und 11 %

2030: > 11 %

bis dahin: 9–11 %

Kapitalrendite (RoI)

22,2 %

zwischen 19 und 22 %

> 21 %

Netto-Cashflow

4,8 Mrd. EUR

zwischen 4,5 und 5,5 Mrd. EUR

 

Forschungs- und
Entwicklungsquote

7,3 %

im strategischen
Zielkorridor
von 6 bis 7 %

zwischen 6–7 %

Sachinvestitionsquote

4,2 %

 

im strategischen
Zielkorridor
von 4 bis 5 %

zwischen 4-5 %

Erfolgreiches Krisenmanagement: Wie die Markengruppe Progressive im Jahr 2022 vielfältige Herausforderungen gemeistert hat

Zahlreiche Krisen und Störungen in der globalen Wertschöpfungskette haben das Geschäftsjahr 2022 geprägt. Der Audi Konzern2 hat mit einem umfassenden Krisenmanagement gegengesteuert.

Mehr Details

Bereits das Jahr 2021 war wesentlich von einer eingeschränkten Versorgung mit Halbleitern geprägt, unter anderem verursacht durch regionale Coronalockdowns und Naturkatastrophen. Im Berichtsjahr wirkten sich zahlreiche weitere Krisen sowie eine teilweise temporäre Überlagerung exogener Störungen erheblich auf den Geschäftsbetrieb und die Kennzahlen des Audi Konzerns aus. Der Russland-Ukraine-Krieg, fragile Lieferketten, eine weiterhin kritische Halbleiterversorgung, pandemiebedingte Lockdowns in China, drohende Energieknappheit und hohe Energiepreise sowie nicht zuletzt eine hohe Inflation und Rezessionsangst haben das Jahr 2022 gekennzeichnet und den Audi Konzern vor große Aufgaben gestellt.

 

So blieb die Halbleiterversorgung auch im Jahr 2022 ganzjährig eingeschränkt und beeinflusste die geplante Fahrzeugproduktion sowie in der Folge die Auslieferungen. Die strukturelle Unterversorgung mit Halbleitern dürfte auch noch im Jahr 2023 spürbar sein, wobei sich die Teileversorgung seit der zweiten Jahreshälfte 2022 bereits sukzessive verbessert hat. Daneben gab es weitere Versorgungseinschränkungen, beispielsweise bei Batterien für Plug-in-Hybrid- und vollelektrische Modelle.

 

Bereits seit 2020 eingerichtete Krisenstäbe sorgten mit Hochdruck und in Abstimmung mit dem Volkswagen Konzern dafür, die Auswirkungen zu minimieren. Dabei arbeitete der Audi Konzern eng mit den Lieferanten sowie teilweise auch mit den Herstellern von Halbleitern zusammen. Darüber hinaus war der Konzerneinkauf in ständigem Austausch mit Chip-Brokern, um die Versorgungssicherheit weiter zu erhöhen. Die laufende Anpassung der Produktion unter Berücksichtigung von Einbauraten, Ausstattungsvarianten und Ergebnisbeiträgen innerhalb der Markengruppe Progressive sowie die Entwicklung technischer Alternativen und Ersatzlösungen waren dabei weitere wesentliche Instrumente. Darüber hinaus hat insbesondere die Markengruppe Progressive in enger Abstimmung mit Kund_innen bestmögliche Alternativen gesucht, teilweise aber auch das Angebot bei Modellen und Optionen beschränkt.

Logistik- und Lieferkette weltweit beeinträchtigt

In China waren Produktion und Auslieferungen zeitweise durch lokale Lockdowns im Rahmen der bis Ende 2022 gültigen Null-Covid-Strategie der Regierung belastet. In der Folge kam es zu Störungen der Logistikketten sowie temporären Schließungen von Produktionsstätten und Handelsbetrieben. Auch außerhalb Chinas war die Mar-kengruppe Premium mit vielfältigen Logistikeinschränkungen konfrontiert, vor allem beim Transport per Lkw aufgrund eines Mangels an Fahrer_innen, im Zugverkehr und bei der Seefracht.

 

Der Krieg in der Ukraine und die in der Folge verhängten Sanktionen gegen Russland belasteten aus wirtschaftlicher Sicht zusätzlich. So stellte der Audi Konzern alle Fahrzeuglieferungen nach Russland ein. Zudem war die Versorgung mit Kabelsträngen und weiteren Komponenten von ukrainischen Zulieferern zeitweise eingeschränkt. Die Markengruppe Progressive ist dem erfahrenen und hochkompetenten Lieferantennetzwerk in der Ukraine grundsätzlich verbunden geblieben und hat die Lieferbeziehungen daher so weit wie möglich aufrechterhalten. Parallel hat Audi im Rahmen der Absicherung gegen geopolitische Risiken geeignete Duplizierungsstandorte aufgebaut, auf die im Falle von Störungen oder einer weiteren Eskalation des Kriegs in der Ukraine zurückgegriffen werden kann. So konnte der Audi Konzern die Auswirkungen größtenteils abmildern und temporäre Produktions­anpassungen in den meisten Fällen wieder aufholen.

Volatile Rohstoff- und Energiepreise

Die in der Folge des Kriegs teils sehr stark angestiegenen Rohstoffpreise hatten vor allem im ersten Quartal 2022 aufgrund von Bewertungseffekten bestehender Sicherungsgeschäfte einen stark positiven Effekt auf das Operative Ergebnis, welcher sich dann ab dem zweiten Quartal deutlich abschwächte. Die Rohstoffpreise blieben allerdings im weiteren Jahresverlauf sehr volatil. Zudem stiegen die Energiepreise im Berichtszeitraum vor allem aufgrund einer drohenden Knappheit stark an. Durch die partielle Umstellung von Gas auf Erdöl als Energieträger und die Bevorratung mit Öl zur Vorbeugung einer möglichen Verknappung sowie durch intensive Energiesparmaßnahmen in den Werken konnten die Auswirkungen begrenzt werden.

 

Eine weitere Herausforderung war die ab Jahresmitte 2022 rapide zunehmende Inflation, insbesondere im Euroraum und in den USA. Diese führte zu steigenden Zinssätzen an den Kapitalmärkten und zu einer deutlichen Eintrübung der Wachstumsaussichten oder gar zu Rezessionsängsten in den betroffenen Regionen, was voraussichtlich das Geschäftsjahr 2023 beeinflussen dürfte. Auch die Devisenmärkte schwankten in diesem Zusammenhang deutlich. Darüber hinaus beeinflusste das eintrübende Wachstum der chinesischen Wirtschaft die weltweiten Konjunkturaussichten negativ. Zunehmend protektionistische Tendenzen, wie etwa in den USA, Handelsbeschränkungen und weitere geopolitische Spannungen hatten indes noch keine finanziellen Auswirkungen auf das Geschäftsjahr 2022. Diese Risiken beobachtet der Audi Konzern intensiv im Rahmen des Risikomanagements und in den Krisenstäben.
 

Neben den beschriebenen Instrumenten haben auch die Effizienzmaßnahmen der vergangenen Jahre, wie die Initiative Audi.Zukunft, der Audi Transformationsplan sowie weitere Fixkostenprogramme der Marken dazu geführt, dass die Markengruppe Progressive deutlich resilienter aufgestellt ist. So ließen sich die Fixkosten reduzieren und unter anderem dadurch konnte der Break-even – der Zeitpunkt, ab dem im Geschäftsjahr die Gewinnschwelle überschritten wird – früher erreicht werden als in der Vergangenheit. Auch deshalb verzeichnete der Audi Konzern trotz der großen Herausforderungen ein aus finanzieller Sicht außerordentlich gutes Geschäftsjahr. 

EU-Taxonomie

Mit der EU-Taxonomie wird nachhaltiges Wirtschaften messbar und vergleichbar gemacht. Audi macht freiwillig Angaben gemäß der EU-Taxonomie-Verordnung.

Die Europäische Union (EU) legt den Fokus stark auf den Klimaschutz. Der „European Green Deal“ und das Ziel, bis zum Jahr 2050 klimaneutral zu werden, sind Ausdruck der großen Ambition und Rahmen für ein weitreichendes Maßnahmenpaket. Die sogenannte EU-Taxonomie stellt auf diesem Weg der EU nicht nur den nächsten logischen Schritt, sondern auch einen zentralen Bestandteil des Maßnahmenpakets dar. Ihre Ziele: Kapitalströme in nachhaltige Investitionen umzulenken sowie Transparenz und Langfristigkeit in der Finanz- und Wirtschaftstätigkeit zu fördern. Hierfür legt die EU in der EU-Taxonomie-Verordnung und den zugehörigen erlassenen delegierten Rechtsakten Kriterien fest, um nachhaltiges Wirtschaften von Unternehmen einheitlich messbar und vergleichbar zu machen. Die EU-Taxonomie geht dabei über den Aspekt des Klimaschutzes hinaus und verlangt zum Beispiel auch die Einhaltung sozialer Aspekte.

 

Der Volkswagen Konzern bekennt sich zum Pariser Klimaschutzabkommen und richtet seine eigenen Aktivitäten am 1,5-Grad-Ziel aus. Bis 2050 wird beabsichtigt, ein bilanziell CO₂-neutrales Unternehmen zu sein.

Mehr Details

Freiwillige Berichterstattung des Audi Konzerns3

 

Der Audi Konzern ist im Volkswagen Konzern vollkonsolidiert und daher von einer eigenständigen externen Berichtspflicht zur EU-Taxonomie befreit. Aus Transparenzgründen berichtet die Markengruppe Progressive seit dem Geschäftsjahr 2021 freiwillig über die Kennzahlen der EU-Taxonomie, wodurch auch dem hohen Stellenwert von ESG (Environment, Social und Governance) bei den Marken Rechnung getragen wird: Für die Markengruppe Progressive spielt Nachhaltigkeit eine zentrale Rolle und dies soll sichtbar gemacht werden.

Wann ist eine Wirtschaftsaktivität EU-Taxonomie-fähig und wann EU-Taxonomie-konform?

Schritt 1: Taxonomiefähigkeit

  • Herstellung von CO₂-armen Verkehrstechnologien 
  • Beitrag zum Klimaziel Umweltschutz 

Das Geschäftsmodell des Audi Konzerns umfasst die Entwicklung, die Produktion und den Vertrieb von Fahrzeugen und die damit in Verbindung stehenden Aktivitäten. Im Sinne der EU-Taxonomie sind Aktivitäten in diesen Bereichen geeignet, einen wesentlichen Beitrag zum Umweltziel Klimaschutz durch den Ausbau sauberer oder klimaneutraler Mobilität zu erbringen.

Innerhalb des Umweltziels Klimaschutz ordnet der Audi Konzern alle genannten Aktivitäten der Wirtschaftstätigkeit „Herstellung von CO₂-armen Verkehrstechnologien“ zu. Dies bezieht sich unabhängig von der jeweiligen Antriebstechnologie auf alle produzierten Automobile und Motorräder und schließt auch die Originalteile mit ein. 

 

Sicherungsgeschäfte und einzelne Tätigkeiten von untergeordneter Bedeutung, die im Audi Konzernabschluss unter den Sonstigen Umsatzerlösen ausgewiesen werden, sind nach aktueller Einschätzung des Audi Konzerns keiner Wirtschaftsaktivität zuzuordnen und gelten daher zunächst als nicht taxonomiefähig. 

Weitere Aktivitäten, die mit dem oben genannten fahrzeugbezogenen Geschäft unmittelbar zusammenhängen und gemäß der Auffassung des Audi Konzerns ebenfalls dieser Wirtschaftstätigkeit zuzuordnen sind, werden derzeit als nicht taxonomiefähig eingestuft. Letztlich war auf Basis der bisher durch die EU veröffentlichten Vorgaben nicht abschließend zu klären, unter welcher Wirtschaftstätigkeit sie gemäß EU-Taxonomie zu erfassen gewesen wären. Hierunter fallen insbesondere der ebenfalls unter den Sonstigen Umsatzerlösen ausgewiesene Verkauf von Motoren und Aggregaten sowie Teilelieferungen und die lizenzierte Fertigung durch Dritte.

Schritt 2: Erfüllung der Bewertungskriterien

  • CO₂-Emissionen der Fahrzeuge
  • BEV = 0 g/km CO₂ & PHEV < 50 g/km CO₂ bis 2025

Maßgebliche Kennzahl für die Erfüllung der Bewertungskriterien sind die CO₂-Emissionen der vom Audi Konzern produzierten Fahrzeuge. Aus diesem Grund wurden im fahrzeugbezogenen Geschäft die CO₂-Emissionen gemäß WLTP nach Modellen und Antriebsarten analysiert. So wurden aus der Gesamtheit der taxonomiefähigen Fahrzeuge diejenigen identifiziert, welche die Bewertungskriterien einhalten und anhand derer der substanzielle Beitrag zum Klimaschutz bemessen wird. Bis zum 31. Dezember 2025 gilt dabei ein Grenzwert von < 50 g/km CO₂ gemäß WLTP.

Dazu gehören die vollelektrischen Fahrzeuge (BEV) des Audi Konzerns:

  • Audi Q4 e-tron, Audi e-tron/Audi Q8 e-tron, Audi e-tron GT

Darüber hinaus erfüllt der größte Teil der Plug-in-Hybride (PHEV) des Audi Konzerns ebenfalls die Bewertungskriterien:

  • Fahrzeuge der Modellreihen Audi A3, Q3, A6, A7 sowie der überwiegende Teil der Modellreihen Audi Q5 und A8

Für Motorräder gilt für die Erfüllung der Bewertungskriterien bereits eine CO₂-Grenze von 0 g/km. Diese Vorgabe erfüllte kein Motorrad aus der Ducati Produktpalette. Gleichzeitig fielen im Geschäftsjahr 2022 Entwicklungsleistungen für vollelektrische Motorräder an.

Schritt 3: Vereinbarkeit mit anderen Umweltzielen (Do No Significant Harm, DNSH)

  • Keine erhebliche Beeinträchtigung der anderen Umweltziele
  • Zentrale Volkswagen Prüfung:  Anforderungen für Audi erfüllt
 

Ökologisch nachhaltige Wirtschaftstätigkeiten im Sinne der EU-Taxonomie müssen nicht nur zu mindestens einem der definierten Umweltziele beitragen, sondern dürfen auch keine negativen Auswirkungen auf die anderen Umweltziele haben. Die sogenannten DNSH-Kriterien (Do No Significant Harm) für wirtschaftliche Tätigkeiten legen die Mindestanforderungen fest, die erfüllt werden müssen, um eine erhebliche Beeinträchtigung der anderen Umweltziele auszuschließen.

 

Im Berichtsjahr wurden die DNSH-Kriterien für die Wirtschaftstätigkeit „Herstellung von CO₂-armen Verkehrstechnologien“ für den Audi Konzern auf übergeordneter Ebene des Volkswagen Konzerns analysiert. Dabei wurde für das fahrzeugbezogene Geschäft die jeweilige Analyse auf Ebene der einzelnen Produktionsstandorte durchgeführt, an denen heute oder künftig Audi Fahrzeuge gefertigt werden‚ welche die unter Schritt 2 genannten Bewertungskriterien erfüllen bzw. gemäß der Fünf-Jahres-Planung künftig erfüllen sollen.

 

Im Geschäftsbericht des Volkswagen Konzerns sind die wesentlichen Interpretationen und Analysen dargestellt, mit denen der Volkswagen Konzern untersucht hat, ob eine erhebliche Beeinträchtigung der anderen Umweltziele vorlag. Ergebnis der Bewertungen ist, dass die Anforderungen der DNSH-Kriterien im Berichtsjahr für die fahrzeugproduzierenden Standorte des Audi Konzerns erfüllt sind.

Schritt 4: Mindestschutz (Minimum Safeguards)

  • Einhaltung Menschenrechte & soziale Mindeststandards
  • Zentrale Volkswagen Prüfung: Anforderungen für Audi erfüllt

Zu den Rahmenwerken zum Mindestschutz zählen die OECD-Leitsätze für multinationale Unternehmen, die Leitprinzipien der Vereinten Nationen für Wirtschaft und Menschenrechte, die Kernarbeitsnormen der International Labour Organization (ILO) sowie die Internationale Charta der Menschenrechte.

 

Der Audi Konzern nimmt seine unternehmerische Menschenrechtsverantwortung an, bekennt sich zu diesen Übereinkommen und Erklärungen und bekräftigt seine Zustimmung zu den dort genannten Inhalten und Grundsätzen.

 

Der Volkswagen Konzern hat für alle Audi Konzerngesellschaften Risikobewertungen für den Bereich Menschenrechte durchgeführt und abgeschlossen. Dies schließt alle auch im Rahmen der DNSH-Kriterien überprüften Standorte mit ein. In dieser Risikoanalyse wurden die Ergebnisse und Risikobewertungen des Vorjahres berücksichtigt. Für die im Rahmen der Analyse identifizierten Risiken erhielten die Gesellschaften risikospezifische Maßnahmen, die sie verpflichtend umsetzen mussten. Der Umsetzungsstand der Maßnahmen wird von Konzernseite laufend überwacht. 

 

Ergebnis der Bewertungen ist, dass die Anforderungen der Minimum Safeguards im Berichtsjahr erfüllt wurden.

Audi Q8 e-tron: Stromverbrauch (kombiniert) in kWh/100 km: 24,4–20,1 (WLTP), CO₂-Emissionen (kombiniert) in g/km: 0*

Unter der Bezeichnung Audi e-tron GT versteht Audi die Modelle Audi e-tron GT quattro: Stromverbrauch (kombiniert) in kWh/100 km: 21,6–19,6 (WLTP), CO₂-Emissionen (kombiniert) in g/km: 0*, und Audi RS e-tron GT: Stromverbrauch (kombiniert) in kWh/100 km: 22,1–19,8 (WLTP), CO₂-Emissionen (kombiniert) in g/km: 0.*

*Angaben zu den Stromverbräuchen und CO2-Emissionen bei Spannbreiten in Abhängigkeit von der gewählten Ausstattung des Fahrzeugs. Für das Fahrzeug liegen nur Verbrauchs- und Emissionswerte nach WLTP und nicht nach NEFZ vor).

Audi Q8 e-tron: Stromverbrauch (kombiniert) in kWh/100 km: 24,4–20,1 (WLTP), CO₂-Emissionen (kombiniert) in g/km: 0*

Unter der Bezeichnung Audi e-tron GT versteht Audi die Modelle Audi e-tron GT quattro: Stromverbrauch (kombiniert) in kWh/100 km: 21,6–19,6 (WLTP), CO₂-Emissionen (kombiniert) in g/km: 0*, und Audi RS e-tron GT: Stromverbrauch (kombiniert) in kWh/100 km: 22,1–19,8 (WLTP), CO₂-Emissionen (kombiniert) in g/km: 0.*

*Angaben zu den Stromverbräuchen und CO2-Emissionen bei Spannbreiten in Abhängigkeit von der gewählten Ausstattung des Fahrzeugs. Für das Fahrzeug liegen nur Verbrauchs- und Emissionswerte nach WLTP und nicht nach NEFZ vor).

Kennzahlen des Audi Konzerns gemäß EU-Taxonomie4

 

 

Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse des Audi Konzerns 2022 beliefen sich auf insgesamt 61,8 (53,1) Mrd. EUR. Auf die Wirtschaftstätigkeit „Herstellung von CO₂-armen Verkehrstechnologien“ entfielen davon 51,6 (42,7) Mrd. EUR bzw. 83,5 (80,6) Prozent, die somit taxonomiefähig sind. Hierin enthalten sind im Wesentlichen die Umsatzerlöse aus Neu- und Gebrauchtfahrzeugen einschließlich der Motorräder, aus Originalteilen, aus der Anschlussgarantie und aus dem Vermiet- und Leasinggeschäft.

 

Davon erfüllten 8,3 (6,8) Mrd. EUR, das sind 13,5 (12,8) Prozent, die Bewertungskriterien (siehe Schritt 2). Aufgrund der Einhaltung der Kriterien zu DNSH und Mindestschutz ist dieser Anteil der Umsatzerlöse als taxonomiekonform zu klassifizieren. Allein mit Bezug auf  vollelektrische Modelle waren dies 6,1 (4,1) Mrd. EUR bzw. 9,8 (7,7) Prozent des Audi Konzernumsatzes. Dagegen waren die Umsatzerlöse aus dem Verkauf von PHEV versorgungsbedingt geringer als im Vorjahr.

Investitionsausgaben

Die Investitionsausgaben gemäß EU-Taxonomie umfassen die Zugänge zu Immateriellen Vermögenswerten, Sachanlagen sowie Vermieteten Vermögenswerten und Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien.

Alle dem fahrzeugbezogenen Geschäft zuzurechnenden Investitionsausgaben standen in Zusammenhang mit der Wirtschaftstätigkeit „Herstellung von CO₂-armen Verkehrstechnologien“. Auf zunächst noch nicht berücksichtigte andere Aktivitäten des fahrzeugbezogenen Geschäfts (insbesondere Motoren, Aggregate und Teilelieferungen sowie Lizenzvergaben) entfallen keine wesentlichen eigens dafür getätigten Investitionsausgaben.

 

Im Geschäftsjahr 2022 beliefen sich im Audi Konzern die entsprechenden Werte bei den Zugängen auf

 

  • 2,3 (2,1) Mrd. EUR aus Immateriellen Vermögenswerten
  • 2,7 (1,9) Mrd. EUR aus Sachanlagen
  • 0,1 (0,0) Mrd. EUR aus Vermieteten Vermögenswerten und Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien

Die taxonomiefähigen Investitionsausgaben betrugen somit in Summe 5,1 (4,0) Mrd. EUR, was einem Anteil von 100 Prozent entspricht.

Die Investitionsausgaben in Zusammenhang mit Fahrzeugen, die die Bewertungskriterien einhalten, beliefen sich auf 2,0 (1,6) Mrd. EUR. Unter Berücksichtigung der DNSH-Kriterien und des Mindestschutzes waren 2022 somit 39,3 (41,3) Prozent der gesamten Investitionsausgaben taxonomiekonform.

 

Der prozentuale Rückgang ist im Wesentlichen auf Life­cycle-bedingte Schwankungen der aktivierungsfähigen Entwicklungskosten für BEV zurückzuführen. Für vollelektrische Fahrzeuge sind in Summe 1,7 (1,3) Mrd. EUR bzw. 34,3 (33,5) Prozent in den taxonomiekonformen Investitionsausgaben enthalten, dieser Anstieg im Vorjahresvergleich spiegelt die Audi BEV-Roadmap wider.

Betriebsausgaben

Die Betriebsausgaben gemäß EU-Taxonomie umfassen die nicht aktivierten Forschungs- und Entwicklungskosten und die Aufwendungen für Instandhaltung und Reparaturen sowie kurzfristige Leasingverhältnisse.

 

Alle dem fahrzeugbezogenen Geschäft zuzurechnenden Betriebsausgaben stehen in Zusammenhang mit der Wirtschaftstätigkeit „Herstellung von CO₂-armen Verkehrstechnologien“ und wurden somit als taxonomiefähig klassifiziert.

 

An den gesamten Betriebsausgaben des Audi Konzerns waren

  • taxonomiefähige Betriebsausgaben: 2,8 (2,5) Mrd. EUR, das entspricht einem Anteil von 100 (100) Prozent
  • taxonomiekonforme Betriebsausgaben: 1,0 (0,8) Mrd. EUR, das entspricht einem Anteil von 36,1 (33,3) Prozent

Der Anstieg der taxonomiekonformen Betriebsausgaben – sowohl absolut als auch anteilig – ist auf die zunehmende Anzahl ökologisch nachhaltiger Projekte im Sinne der EU-Taxonomie zurückzuführen. Für vollelektrische Fahrzeuge sind in Summe 0,9 (0,7) Mrd. EUR bzw. 32,8 (26,4) Prozent in den taxonomiekonformen Betriebsausgaben enthalten.

Fortschritte bei E-Roadmap und weiteren Nachhaltigkeitsthemen

Die Markengruppe Progressive setzt ihre ambitionierte BEV-Roadmap fort. Dies spiegelt sich unter anderem im EU-Taxonomie-konformen Anteil der Umsatzerlöse von 13,5 Prozent wider sowie in den für Elektromobilität und Digitalisierung geplanten Investitionsausgaben. Für diese Zukunftsthemen sind bis einschließlich 2027 Investitionen in Höhe von rund 28 Mrd. EUR vorgesehen.

 

So setzen die Marken Bentley und Lamborghini auf die Elektrifizierung ihrer Flotte, ­Ducati ist exklusiver Lieferant für die Elektroklasse der MotoGP™-Weltmeisterschaft. Die Markengruppe Progressive hat vor Kurzem die Modelle der Audi Q8 e-tron5 Familie in den Handel gebracht. Außerdem werden ab Ende des Jahres die ersten Serienfahrzeuge der Audi Q6 e-tron Modellreihe vom Band fahren. Im Laufe des Jahres 2026 legt die Marke dann den Schalter um und bringt ab diesem Moment für den Weltmarkt nur noch E-Modelle neu heraus. Gleichzeitig weitet Audi innerhalb der nächsten fünf Jahre das E-Angebot aus: Bis 2027 wollen die Vier Ringe in allen Kernsegmenten ein rein elektrisches Fahrzeug im Portfolio anbieten. Dann hat das Unternehmen laut aktueller Produktplanung mehr als 20 E-Modelle im Programm.

Die Maßnahmen: Spürbare Veränderungen

Die Markengruppe Progressive transformiert nicht nur ihr Produktangebot hin zu Elektrofahrzeugen, sondern stellt sich auch in vielen anderen Bereichen nachhaltig und zukunftssicher auf.

 

Ein Fokus liegt dabei auf der Produktion. So bereitet Audi alle eigenen Produktionsstandorte für die Fertigung von Elektroautos vor. 2029 soll es so weit sein. Dann werden alle Audi Werke mindestens ein vollelektrisches Fahrzeug fertigen. Heute ist dies bereits in den Werken in Brüssel und den Böllinger Höfen Neckarsulm der Fall, ab Ende 2023 auch in Ingolstadt.

 

Zusätzlich verbessert das Unternehmen mit dem Programm Mission:Zero den ökologischen Fußabdruck seiner Produktionsstandorte. Ein wesentlicher Baustein auf dem Weg zu einem nachhaltigeren Unternehmen ist die Reduktion von CO₂-Emissionen entlang der gesamten automobilen Wertschöpfungskette. Den Fortschritt macht Audi über den Dekarbonisierungsindex (DKI6) sichtbar.

 

Auch beim Thema Kreislaufwirtschaft geht das Unternehmen neue Wege und verbaut Fahrzeugkomponenten, die schon heute anteilig aus Sekundärmaterial bestehen.

 

Die Markengruppe Progressive ist überzeugt, dass ein nachhaltiges Geschäftsmodell auch an der Beachtung ökologischer Kriterien, an der Übernahme von sozialer Verantwortung und an guter Unternehmensführung gemessen wird. Diese Philosophie fördert Audi auch bei seinen Partnerunternehmen. So ist seit 2019 ein positives Nachhaltigkeitsrating (S-Rating) die Voraussetzung für die Auftragsvergabe an Lieferant_innen.

Mehrjahresvergleich der Spitzenkennzahlen

  2020 2021 2022
Auslieferungen Markengruppe Progressive2 (Automobile) 1.700.258 1.688.978 1.638.638
Umsatzerlöse (Mio. EUR)  49.973 53.068 61.753
Operatives Ergebnis7 (Mio. EUR) 2.569 5.498 7.550
Operative Umsatzrendite7 (RoS) (Prozent) 5,5 10,4 12,2    
Kapitalrendite7 (Return on Investment – RoI) (Prozent) 7,4 16,7 22,2
Netto-Cashflow (Mio. EUR) 4.589 7.757 4.808
Forschungs- und Entwicklungsquote (Prozent) 7,3 7,4 7,3
Sachinvestitionsquote8 (Prozent) 3,8 3,8 4,2

Spitzenkennzahlen des Audi Konzerns kurz erklärt

Auslieferungen an Kund_innen der Markengruppe Progressive
Auslieferungen an Kunden

Die nichtfinanzielle Steuerungsgröße Auslieferungen an Kund_innen reflektiert die Anzahl der an Kund_innen übergebenen Neufahrzeuge der Markengruppe Progressive. Dieser Leistungsindikator spiegelt die Nachfrage der Kund_innen nach unseren Produkten wider und zeigt unsere Wettbewerbs- und Imageposition in den verschiedenen Märkten weltweit auf. Eine starke Nachfrage nach unseren Produkten ist für die Produktion und damit einhergehend für die Auslastung unserer Standorte sowie die Beschäftigung unserer Mitarbeiter von großer Bedeutung. Zusätzlich steht eine anhaltend hohe Anzahl an Fahrzeugauslieferungen für eine große Zufriedenheit der Kund_innen.

Umsatzerlöse
Umsatzerlöse

Zu den finanziellen Spitzenkennzahlen gehören die Umsatzerlöse des Audi Konzerns, die unseren Markterfolg finanziell abbilden. 

Operatives Ergebnis / Operative Umsatzrendite
Operative Umsatzrendite

Eine weitere Spitzenkennzahl ist das Operative Ergebnis des Audi Konzerns. Diese Kennzahl steht für die wirtschaftliche Leistung unseres Kerngeschäfts sowie die wirtschaftliche Leistung unserer originären Unternehmenstätigkeit und ist folgendermaßen definiert:

 

Umsatzerlöse

– Herstellungskosten
– Vertriebskosten
– Allgemeine Verwaltungskosten
+ Sonstige betriebliche Erträge
– Sonstige betriebliche Aufwendungen
= Operatives Ergebnis

 

Zu unseren finanziellen Spitzenkennzahlen gehört auch die Operative Umsatzrendite des Audi Konzerns:

Operative Umsatzrendite = Operatives Ergebnis / Umsatzerlöse 

 

Kapitalrendite (Return on Investment – RoI)
Return on Investment

Eine weitere Spitzenkennzahl ist die Kapitalrendite (Return on Investment – RoI). Diese bildet den Wirkungsgrad unserer Geschäftstätigkeit ab – dabei wird das eingesetzte Kapital hinsichtlich seiner periodenbezogenen Verzinsung bewertet. Die Kapitalrendite berücksichtigt bereits Maßnahmen zur CO₂-Compliance und kann somit auch als Kapitalrendite nach CO₂ verstanden werden.

 

Kapitalrendite (RoI) = Operatives Ergebnis nach Steuern / Ø investiertes Vermögen 

Netto-Cashflow
Netto-Cashflow

Der Netto-Cashflow dient als Gradmesser für die Selbstfinanzierungskraft des Audi Konzerns und berechnet sich folgendermaßen:

 

Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit

– Investitionstätigkeit laufendes Geschäft

Netto-Cashflow

Forschungs- und Entwicklungsquote
Forschungs- und Entwicklungskostenquote

Die Forschungs- und Entwicklungsquote ist ein Indikator für die Innovationsstärke von Audi und stellt zugleich die Einhaltung wettbewerbsfähiger Kostenstrukturen sicher.

 

Forschungs- und Entwicklungsquote = Forschungs- und Entwicklungsleistungen / Umsatzerlöse

Sachinvestitionsquote
Sachinvestitionen

Ein weiterer Indikator für die Wettbewerbsfähigkeit des Audi Konzerns ist die Sachinvestitionsquote.

 

Sachinvestitionsquote = Sachinvestitionen gemäß Kapitalflussrechnung / Umsatzerlöse

 

In den Sachinvestitionen sind Investitionen in Sachanlagen, als Finanzinvestition gehaltene Immobilien und sonstige immaterielle Vermögenswerte gemäß Kapitalflussrechnung enthalten. Dabei umfassen die Investitionen im Wesentlichen Mittel für die Modernisierung und Ausweitung unserer Produkt- und Servicepalette, die Optimierung unserer Kapazitäten sowie die Verbesserung der Fertigungsprozesse im Audi Konzern. Investitionsentscheidungen werden von den Fachbereichen beantragt und vom Investitionscontrolling sowie dem Unternehmensgremium „Investitionskreis“ hinterfragt und priorisiert. Wesentliche investitionspolitische Entscheidungen werden zudem vom Aufsichtsrat des Unternehmens freigegeben. 

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