Markengruppe Progressive neu aufgestellt

Audi, Lamborghini, Ducati und Bentley werden durch die Zusammenführung in der Markengruppe Progressive noch stärker. Die Gründe.

17.03.2022 Lesezeit: 7 min

Neues Führungsmodell

Innerhalb des Volkswagen Konzerns setzt sich der Bereich Pkw aus den drei Markengruppen Progressive, Sport und Volumen zusammen. Das neue Führungsmodell im Volkswagen Konzern stärkt diese bestehenden Markengruppen und betont ihre Rolle als eigenständige operative Einheiten. Mit der Übernahme der Managementverantwortung für Bentley zum 1. März 2021 umfasst die von Audi verantwortete Markengruppe Progressive innerhalb des Volkswagen Konzerns nun die Marken Audi, Lamborghini, Ducati und Bentley. Die Konsolidierung der Marke Bentley erfolgte zum 1. Januar 2022. Dabei wird für Audi der Fokus in Zukunft noch stärker auf einer synergetischen Markengruppensteuerung mit einer klaren und konsistenten Berichterstattung liegen. Die aktive Kommunikation ausgewählter Performance-Kennzahlen sowie strategischer Ziele je Marke liefert ein höheres Transparenzniveau mit klaren Commitments und hilft somit, den Kapitalmarktanforderungen noch besser Rechnung zu tragen.

Technische Synergien heben

Beim Steuerungsmodell selbst setzt Audi auf das Prinzip einer variablen Intensität über alle Geschäfts­bereiche hinweg. Ziel ist es, maximale Synergien zwischen den Marken zu schaffen, ohne dabei Freiräume einzuschränken und die jeweilige Marken-DNA zu verwässern.

 

Eine zentrale Steuerung und Zusammenarbeit bei übergreifenden Themengebieten, wie zum Beispiel Beschaffung, Entwicklung, Administration und die Etablierung neuer Geschäftsmodelle, führt dabei zu einheitlichen, koordinierten Prozessschritten. Gleichzeitig gibt sie den Marken die Möglichkeit, frei gewordene Kapazitäten in die Ausarbeitung markenspezifischer Charakteristika zu investieren.

 

Gerade vor dem Hintergrund der zukünftigen Plattformstrategie ergibt sich durch die Zuordnung der Marken ein hohes Potenzial für technische Synergien. Zusätzliche Erfolgsfaktoren der Markengruppe Progressive sind eine harmonisierte Unternehmens-, Marken- und Produktstrategie sowie eine Integration der Marken in die bestehenden Gremien- und Entscheidungsstrukturen.

 

Eine vollständige Veröffentlichung der Zahlen von Bentley auf dem Niveau der anderen Marken wird erstmals mit dem Quarterly Update Q1/2022 erfolgen1.

Lamborghini auf der Überholspur

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Lamborghini auf der Überholspur

  

Im Geschäftsjahr 2021 hat Lamborghini die Erfolge der letzten Jahre eindrucksvoll fortgeführt und dies mit wesentlichen Kennzahlen belegt.

 

Lamborghini schließt das Jahr 2021 mit einem bemerkenswerten Rekord ab: 8.405 Fahrzeuge wurden weltweit ausgeliefert, das bedeutet eine Steigerung von 13 Prozent gegenüber dem Vorjahr und mehr als 2 Prozent im Vergleich zum Prä-Covid-Jahr 2019. Beliebtestes Modell bei den Kund_innen war auch 2021 der Urus2 mit 5.021 ausgelieferten Fahrzeugen (+14 Prozent). Dahinter folgt der Huracán (2.586 Fahrzeuge, +18 Prozent), der dank der starken Impulse durch den Huracán STO3 einen kräftigen Anstieg der Verkäufe verzeichnete. Vom Aventador konnten 798 Fahrzeuge an Kund_innen übergeben werden.

 

Lamborghini4 erzielte 2021 einen Rekordumsatz von 1,95 Mrd. EUR. Das entspricht einer Steigerung von 19 Prozent gegenüber 2020 und 4 Prozent gegenüber 2019.

 

Commitment plus Transparenz

Die Markengruppe Progressive setzt auf mehr Transparenz in der Finanzberichterstattung. So veröffentlichte Lamborghini4 erstmals seine Operative Umsatzrendite (RoS, Return on Sales). Im Geschäftsjahr 2021 erreichte diese Kennzahl 20,2 (16,2) Prozent und konnte so gegenüber 2018 mehr als verdoppelt werden. Zusätzlich zu dieser Kennzahl präsentierte das Unternehmen sein strategisches Renditeziel: Lamborghini hat sich einen RoS von über 25 Prozent ab 2030 vorgenommen. Bis dahin strebt das Unternehmen eine Operative Umsatzrendite zwischen 22 und 25 Prozent an.

 

Die Strategie von Lamborghini fußt auf einer starken Marke, die authentisch, unerwartet und mutig ist. Neben Serienfahrzeugen bietet das Modellportfolio sogenannte Few Off-Modelle: exklusive und hoch individuelle Kleinserien wie der Sián Roadster5. Eine wichtige Rolle spielen auch zusätzliche Angebote wie das „Ad-Personam“-Programm, das Kund_innen maximale Individualisierungsmöglichkeiten bietet.

 

Nachhaltigkeitsstrategie mit Herz

2021 präsentierte Lamborghini eine klare Zukunftsstrategie: „Direzione Cor Tauri“, benannt nach dem hellsten Stern in der Konstellation des Stieres. Es handelt sich um die Roadmap in eine elektrifizierte Zukunft, welche die Kernwerte von Supersportwagen im Fokus behält. „Direzione Cor Tauri“ umfasst die Dekarbonisierung zukünftiger Modelle und des Standorts Sant’Agata Bolognese im Einklang mit der ganzheitlichen Nachhaltigkeitsstrategie von Lamborghini. Das ehrgeizige Transformationsprogramm sieht eine vollständige Hybridisierung des Portfolios bis Ende 2024 vor. Insgesamt plant das Unternehmen in den kommenden fünf Jahren mit Investitionen in Höhe von 1,8 Mrd. EUR, die vollständig aus Eigenmitteln finanziert werden sollen.

Auch in Sachen Nachhaltigkeit fuhr ­Lamborghini 2021 ein hohes Tempo. Ein zentrales Projekt war der Start einer Initiative für umweltverträglichere Logistik: Der Transport der Urus Karosserien wurde vollständig auf die Schiene verlagert. Diese Umstellung trug dazu bei, dass die CO₂-Emissionen der Urus Logistik gegenüber dem Vorjahr um 85 Prozent gesenkt werden konnten. Bereits seit mehreren Jahren engagiert sich Lamborghini für mehr Nachhaltigkeit. Mit einer Reihe von Programmen und Investitionen gelang es Lamborghini 2015, das gesamte Werk als bilanziell CO₂-neutral6 zu zertifizieren7.

 

Millionen Fans und Follower

Lamborghini zählt zu den beliebtesten Marken in nahezu allen sozialen Netzwerken. So folgen der Marke beispielsweise bei Instagram über 31 Mio. Menschen. Flankiert wird dieser Erfolg durch Umfragebestwerte in der Kundenwahrnehmung und bei der Händlerzufriedenheit. Darüber hinaus profitiert die Marke von einer im Wettbewerbsvergleich sehr jungen Käuferschaft.

Ducati fährt Rekordergebnis ein

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Ducati fährt Rekordergebnis ein

  

2021 war für Ducati ein Rekordjahr. Mit 59.447 Motorrädern konnten die Auslieferungen gegenüber dem Vorjahr um rund 24 Prozent gesteigert werden. Dies markiert ein Allzeithoch. Das Operative Ergebnis erreichte 61 Mio. EUR mit einer Operativen Umsatzrendite (RoS) von 7,0 Prozent. Nach den USA (9.007 Auslieferungen, +32 Prozent gegenüber Vorjahr) und Italien (8.707 Auslieferungen, +23 Prozent gegenüber Vorjahr) bleibt Deutschland (6.107 Auslieferungen, +11 Prozent gegenüber Vorjahr) der wichtigste Markt für den Motorradhersteller.

 

Ducati wuchs damit 2021 im Segment der Motorräder über 500 ccm rund doppelt so stark wie der Gesamtmarkt. Im vierten Quartal 2021 stellte das Unternehmen neun neue Modelle vor. Diese werden 2022 in den Markt eingeführt.

 

Mit der DesertX, einer kompletten Neuentwicklung, erschließt Ducati den vielversprechenden Markt der Reiseenduros weiter. Vom Bestseller 2021, der Multistrada V4 (9.957 Auslieferungen), wird es 2022 mit der Pikes Peak Version das leistungsstärkste Modell im gesamten Crossover-Segment geben. Ducati hat sich im Hinblick auf den geplanten Ausbau der Modellpalette, insbesondere auch in den margenstarken Segmenten, für die Zukunft sogar noch ambitioniertere Ziele gesetzt: Ab 2030 will Ducati einen RoS von über 10 Prozent erwirtschaften. Für den Zeitraum bis dahin wird ein RoS-Zielkorridor zwischen 8 und 10 Prozent angepeilt.

 

Auch abseits von Finanzkennzahlen ist Performance Teil der Ducati DNA. In der MotoGP konnte die Marke sich 2021 den Team- und Herstellertitel sichern – letzteren zum zweiten Mal in Folge. Mit dem Eintritt in den FIM Enel MotoE™ Weltcup 2023 will Ducati beweisen, dass abseits des Verbrenners Höchstleistung auch elektrisch möglich ist und Nachhaltigkeit zunehmend in den Fokus der Marke rückt. Das Unternehmen ist der einzige Hersteller, der die Rennserie beliefert. Mit der rein elektrischen Ducati V21L8 wurde bereits ein erster Prototyp vorgestellt und auf der Rennstrecke getestet. Ducati fand im Motorsport schon immer Inspiration für die Serie und sieht die MotoE als Katalysator für zukünftige Modelle.

Mit Bentley gemeinsam elektrisch durchstarten

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Mit Bentley gemeinsam elektrisch durchstarten

  

Seit dem 1. Januar 2022 gehört Bentley zum Audi Konzern. Der britische Traditionshersteller steht für individuellen Luxus, handwerkliche Perfektion und kraftvolle Performance. Bei der elektrifizierten Zukunft wird er von den Synergien mit Audi profitieren.

 

In diesem Jahr kann Audi einen besonderen Neuzugang begrüßen. Die Traditionsmarke Bentley, die der britischen Königsfamilie als Hoflieferant dient, wechselte bereits 2021 in den Verantwortungsbereich von Audi und wird ab 2022 auch in den Kennzahlen des Audi Konzerns abgebildet werden.9

 

Zusammen mit Audi, Lamborghini und Ducati bildet Bentley die Markengruppe Progressive innerhalb des Volkswagen Konzerns. Bentley steht in der Automobilindustrie für Luxus und britische Tradition. Zwei Eigenschaften, die das 1919 gegründete Unternehmen mit Sitz in Crewe (Vereinigtes Königreich) als Teil der Markengruppe Progressive voll ausspielen kann. Zugleich profitiert Bentley zukünftig von den Synergien mit Audi, besonders bei der Elektrifizierung seiner Fahrzeuge.

 

Im Rahmen der Zukunftsstrategie „Beyond100“ wird Bentley den von Audi und Porsche entwickelten Baukasten Premium Platform Electric (PPE) für die fortschreitende Elektrifizierung seiner Modelle nutzen: Bis 2024 sollen alle Bentley Modelle auch als Plug-in-Hybride angeboten werden. Für den Bentayga10 gibt es schon heute einen Hybridantrieb, der Flying Spur11 folgt in Kürze als Hybrid auch in Europa.

 

Die Markteinführung des ersten rein elektrisch betriebenen Bentley ist für 2025 geplant. Ab 2026 sollen nur noch Plug-in-Hybrid- oder rein batterieelektrische Modelle gebaut werden. Und ab 2030 will Bentley ausschließlich vollelektrische Fahrzeuge anbieten. Darüber hinaus plant das Unternehmen, bis 2030 in der Produktion in Crewe komplett bilanziell CO2-neutral zu sein.

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