Keine Frage des Standorts: Nachhaltigkeit bei Audi
Bis 2025 sollen die Audi Standorte möglichst bilanziell CO₂-neutral1 sein. Das heißt, auch in der Lieferkette und an und Produktionsstandorten wird weiter nachjustiert. Wir haben fünf Standorte besucht und mit den Verantwortlichen über ihre laufenden Projekte gesprochen.
Die erste Station unserer Reise: Audi Brüssel. Der Standort ist ein Maßstab bei Audi für nachhaltige Produktion. Seit 2018 arbeitet das Werk bilanziell CO₂-neutral1 und ist damit wegweisend für das strategische Audi Umweltprogramm Mission:Zero. Der Erfolg des Standorts in Belgien basiert auf mehreren Initiativen, die klug ineinandergreifen und sich zu einem zukunftsorientiertem Gesamtpaket ergänzen. Ein Element ist die weitestmögliche Nutzung von Strom aus Photovoltaikanlagen. Bereits vor mehr als zehn Jahren hat der Standort eine der größten Photovoltaikanlagen der Region installiert. Heute produziert das Werk rund 15 Prozent des eigenen Stromverbrauchs selbst.
Fortschritt in Sachen Dekarbonisierung wird auch beim Transport großgeschrieben. Die Elektroantriebe aus Ungarn gelangen hauptsächlich per Güterzügen nach Brüssel. Seit Mai 2022 gibt es den Güterverkehr der beiden Standorte auf der etwa 1.300 Kilometer langen Strecke. „In den letzten Monaten haben wir den normalen Transport der Bauteile von der Straße auf die Schiene verlagert“, sagt Umweltkoordinator Christian Stragier.
„Mit dem Umstieg sparen wir etwa 3.800 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr.“ Auf seinen Erfolgen will er sich noch lange nicht ausruhen. „Wir haben unser Vor-Ort-Potenzial (des Standorts) noch lange nicht ausgeschöpft. Perspektivisch wollen wir bis zu 25 Prozent der Elektrizität (für die Produktion) selbst erzeugen”, erklärt der Umweltexperte.
Regenwasser: Von der Lagune in die Produktion
Regenwasser: Von der Lagune in die Produktion
Sauberes Trinkwasser gehört zu den wertvollsten Ressourcen der Welt und ist die fundamentale Grundlage aller Ökosysteme. Ein kluges Wassermanagement, das die Belange der Natur berücksichtigt, steht denn auch im Zentrum der Nachhaltigkeitsbestrebungen von Audi in seinem Werk im mexikanischen San José Chiapa.
Auf dem Werkgelände in 2.400 Metern Höhe schillert eine gigantische Lagune. Der See – ein künstlich angelegter Wasserspeicher mit einer Kapazität von 234.000 Kubikmetern – füllt sich je nach Wassermenge während der rund sechsmonatigen Regenzeit von April bis September. Das gesammelte und aufbereitete Regenwasser kann in verschiedenen Prozessen eingesetzt werden und den Wasserstress reduzieren.
„Diese Lagune haben wir 2014 gebaut, noch bevor wir hier mit der Produktion starteten“, sagt Héctor Andrade, seit 2022 Leiter Umweltschutz im Werk in San José Chiapa. Ich bin fest davon überzeugt, dass der Umgang mit der wachsenden Wasserknappheit eine zwingende Aufgabe ist, die weltweit angegangen werden muss.“
In San José Chiapa existiert ein fast gänzlich geschlossener Wasserkreislauf. „Vor einigen Jahren haben wir eine Umkehrosmoseanlage gebaut mit der wir unser Wasser wieder aufbereiten um es in den Produktionsprozessen weiterverwenden zu können. Dadurch haben wir die Wassermenge, die der Standort benötigt, deutlich reduziert“, erklärt Andrade.
Im Kreislauf: Recycling von Aluminium
Im Kreislauf: Recycling von Aluminium
Neben einem verringerten Rohstoffverbrauch und der Wiederverwertung von Wasser zählt Recycling zu den Grundlagen der Nachhaltigkeit. Dass sich Recycling klug in die Produktion integrieren lässt, beweist der Standort Neckarsulm. Hier wird Aluminiumverschnitt gesammelt und zur Aufbereitung gebracht.
Nur sortenreines Aluminium kann ohne Qualitätsverlust wiederverarbeitet werden. Heiko Wimmer kümmert sich als Leiter Instandhaltung Presswerk daher um die Sauberkeit des Rohstoffs. Ein Magnetabscheider säubert das Aluminium von magnetischen Metallen. Fremdstoffe wie Eisen könnten im Recyclingprozess dazu führen, „dass die Schmelze kippt“, erklärt Wimmer. Aktuell recycelt das Audi Werk Neckarsulm pro Jahr circa 11.500 Tonnen des Rohstoffs.
Erdwärme und Solarenergie
Erdwärme und Solarenergie
Wie ein vielseitiges Nachhaltigkeitskonzept aussehen kann, zeigt das Audi Werk am Standort Győr. 12.000 Mitarbeitende produzieren hier jährlich 1,6 Millionen Motoren. Keine leichte Aufgabe, einen derartigen Output möglichst nachhaltig zu gestalten. Peter Elias, Leiter des Umweltmanagements in Győr erläutert: „Vier Fokusthemen bestimmen dabei unsere Maßnahmen: bilanzielle CO2-Neutralität1, die Reduzierung des Wasserverbrauchs, eine ressourceneffiziente Kreislaufwirtschaft und der Erhalt der Biodiversität.“
Erste Schritte sind gemacht. Davon zeugt etwa die 160.000 Quadratmeter große Photovoltaik-Anlage auf den Dächern der beiden Logistikzentren. Hinzu kommt die Geothermie-Anlage, die nicht nur 70 Prozent des Wärmebedarfs im Werk deckt, sondern auch Fernwärme in die nahe gelegene Stadt Győr liefert. Zudem wird bei Audi Hungaria – analog zum Prozess in Neckarsulm und Ingolstadt – Aluminium recycelt und zurück in die Produktion gebracht.
Weitere Maßnahmen sind in Planung: So soll im Jahr 2024 die Photovoltaik-Kapazität weiter ausgebaut werden. „Darüber hinaus steckt in der bedarfsgerechten Steuerung der Fertigung ein großes Potenzial, den Energieverbrauch weiter zu senken“, erklärt Elias. Der schonende Umgang mit Wasser ist das nächste große Ziel: „Die Reduzierung des Wasserverbrauchs wird ebenso wichtig werden, wie die Einsparung von CO2.“
Von der Industriebrache zum Technologiepark
Von der Industriebrache zum Technologiepark
Dass sich entschlossener Einsatz für die Umwelt lohnt, macht der Technologiepark incampus in Ingolstadt deutlich. Wo heute unter anderem IT Expert_innen Lösungen für die Zukunft entwickeln, wurden bis 2008 unterschiedliche Erdölprodukte hergestellt – mit Folgen für den Erdboden. 1.200 Erkundungsbohrungen und 50.000 Laboranalysen der Proben ergaben damals ein kein einfaches Bild: 22 Hektar Fläche war belastet und sanierungsbedürftig. Im Boden fanden sich 900 Tonnen Schweröl, 200 Tonnen Leichtbenzin sowie giftige Chemikalien vom Löschschaum der einstigen Betriebsfeuerwehr.
Dabei ist das Gelände, schön gelegen zwischen der Ingolstädter Altstadt und der Donau, ein echtes Sahnestück. „Das Areal liegt optimal mit direkter Anbindung an die Autobahn A9. Mit seinem nachhaltigen Konzept schafft der incampus ideale Voraussetzungen für innovatives und global vernetztes Gewerbe“, sagt Marlen Riddering, Umweltbeauftragte für die bayerischen Standorte der AUDI AG. Nach Jahren der aufwändigen Sanierung ist der Boden nun soweit frei von Schadstoffen, dass es wieder genutzt werden kann. Heute laden Gastronomieangebote und frisch gepflanzte Bäume zum Verweilen ein. „Gemeinsam mit unseren Partnern haben wir hier ein Gelände geschaffen, das wirklich wertvoll ist“, so Riddering. Der Technologiepark incampus zählt zu den modernsten Innovationsquartieren Bayerns. Mit seinem Büro- und Werksstattflächen, der smarten Energiezentrale, dem Fahrzeugsicherheitszentrum und dem Rechenzentrum als digitalem Nervenknoten beweist er, wie sich nachhaltige Konzepte und clevere Innovationen nahtlos zusammenbringen lassen.
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